Im Bereich der Smarthome-Technologien gibt es viele Funkstandards, die Geräte miteinander verbinden und eine einfache Steuerung ermöglichen. Zwei der am häufigsten genutzten Standards sind Z-Wave und Zigbee. Beide Technologien dienen dazu, smarte Geräte im Haushalt oder Unternehmen zu vernetzen und über eine zentrale Steuereinheit, wie einen Hub oder ein Gateway, zu bedienen. Obwohl sie viele Gemeinsamkeiten haben, gibt es einige wesentliche Unterschiede, die man kennen sollte, um die beste Wahl für das eigene Smarthome-System zu treffen.
In diesem Ratgeber beleuchten wir die Unterschiede zwischen Z-Wave und Zigbee, welche Vorteile sie jeweils bieten und wie Sie entscheiden können, welcher Standard für Ihre Anforderungen am besten geeignet ist.
Was ist der Unterschied zwischen Z-Wave und Zigbee?

1. Was ist Z-Wave?
Z-Wave ist ein Funkprotokoll, das speziell für die Kommunikation zwischen Smarthome-Geräten entwickelt wurde. Es arbeitet im Frequenzbereich von 800 bis 900 MHz und wurde ursprünglich 2004 von der dänischen Firma Zensys eingeführt. Heute wird Z-Wave von der Z-Wave Alliance verwaltet, einem Konsortium von Herstellern und Entwicklern, die sicherstellen, dass alle Z-Wave-Geräte miteinander kompatibel sind.
a) Frequenzbereich
Der Frequenzbereich von Z-Wave liegt je nach Region zwischen 800 und 900 MHz. Dieser Bereich ist weniger überfüllt als das 2,4-GHz-Band, das von vielen anderen Geräten wie WLAN, Bluetooth und Mikrowellen genutzt wird, was zu weniger Störungen führt.
b) Reichweite und Netzwerktopologie
Z-Wave verwendet eine Mesh-Netzwerktopologie, bei der jedes Gerät als Knotenpunkt fungiert, der Signale von anderen Geräten weiterleiten kann. Dadurch erhöht sich die Reichweite des Netzwerks, da jedes zusätzliche Gerät die Gesamtreichweite vergrößert.
- Reichweite eines einzelnen Geräts: Die Reichweite eines einzelnen Z-Wave-Geräts beträgt typischerweise etwa 30 Meter, was jedoch durch Hindernisse wie Wände oder Möbel beeinträchtigt werden kann.
- Mesh-Netzwerk: Im Z-Wave-Mesh-Netzwerk kann jedes Gerät Signale von einem anderen Gerät weiterleiten, sodass das Signal auch größere Entfernungen oder Hindernisse überwinden kann.
c) Vorteile von Z-Wave
- Stabilität: Z-Wave ist bekannt für seine stabile und zuverlässige Verbindung. Dank der Nutzung eines weniger frequentierten Frequenzbands treten weniger Störungen auf.
- Interoperabilität: Da alle Z-Wave-Geräte der Z-Wave Alliance zertifiziert werden, ist sichergestellt, dass sie untereinander kompatibel sind, unabhängig vom Hersteller.
- Geringer Energieverbrauch: Z-Wave-Geräte haben in der Regel einen niedrigen Energieverbrauch, was sie ideal für batteriebetriebene Sensoren und Aktoren macht.
d) Nachteile von Z-Wave
- Kosten: Da Z-Wave ein proprietäres System ist, können die Geräte teurer sein als Zigbee-Geräte.
- Geringere Datenrate: Z-Wave bietet eine geringere Übertragungsgeschwindigkeit (bis zu 100 kbit/s) im Vergleich zu Zigbee.

2. Was ist Zigbee?
Zigbee ist ein weiterer Funkstandard für die Smarthome-Kommunikation, der im Jahr 2002 von der Zigbee Alliance (heute Zigbee Alliance, jetzt Connectivity Standards Alliance) entwickelt wurde. Zigbee verwendet das weit verbreitete 2,4-GHz-Frequenzband, das von vielen drahtlosen Geräten, einschließlich WLAN und Bluetooth, genutzt wird.
a) Frequenzbereich
Zigbee arbeitet weltweit auf dem 2,4-GHz-Frequenzband, was bedeutet, dass es in fast jedem Land ohne Anpassungen verwendet werden kann. In einigen Regionen nutzt Zigbee zusätzlich noch andere Frequenzbereiche wie 868 MHz (Europa) oder 915 MHz (Nordamerika), was die Flexibilität erhöht.
b) Reichweite und Netzwerktopologie
Wie Z-Wave verwendet Zigbee ebenfalls ein Mesh-Netzwerk, wodurch es die Reichweite mit jedem verbundenen Gerät erhöhen kann. Allerdings beträgt die Reichweite eines einzelnen Zigbee-Geräts nur etwa 10 bis 20 Meter, was kürzer ist als bei Z-Wave.
- Reichweite eines einzelnen Geräts: Zigbee-Geräte haben in der Regel eine geringere Reichweite pro Gerät im Vergleich zu Z-Wave, werden jedoch durch das Mesh-Netzwerk ausgeglichen.
- Größere Netzwerke: Zigbee unterstützt in einem Netzwerk theoretisch bis zu 65.000 Geräte, was es für größere Installationen besonders geeignet macht.
c) Vorteile von Zigbee
- Schnellere Datenübertragung: Zigbee bietet eine höhere Übertragungsgeschwindigkeit als Z-Wave, mit bis zu 250 kbit/s.
- Günstigere Geräte: Da Zigbee auf einem offenen Standard basiert, sind die Geräte in der Regel günstiger als Z-Wave-Geräte.
- Global einsetzbar: Da Zigbee auf dem weltweit genutzten 2,4-GHz-Band arbeitet, kann es in vielen Ländern ohne zusätzliche Anpassungen eingesetzt werden.
d) Nachteile von Zigbee
- Störungen durch andere Geräte: Da Zigbee auf dem 2,4-GHz-Band arbeitet, kann es zu Interferenzen mit WLAN, Bluetooth oder Mikrowellen kommen, was die Signalstärke und Stabilität beeinträchtigen kann.
- Interoperabilität: Während Zigbee ein offener Standard ist, gibt es weniger strenge Zertifizierungsanforderungen. Das bedeutet, dass nicht alle Zigbee-Geräte verschiedener Hersteller unbedingt miteinander kompatibel sind.
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3. Z-Wave vs. Zigbee: Die wichtigsten Unterschiede
a) Frequenzband
- Z-Wave: Nutzt das weniger überfüllte 800-900 MHz-Band, was zu geringeren Störungen führt.
- Zigbee: Nutzt das häufig verwendete 2,4-GHz-Band, was zu Interferenzen mit WLAN und Bluetooth führen kann.
b) Reichweite
- Z-Wave: Höhere Reichweite pro Gerät (ca. 30 Meter).
- Zigbee: Geringere Reichweite pro Gerät (ca. 10-20 Meter), aber potenziell größere Netzwerke durch die Unterstützung von bis zu 65.000 Geräten.
c) Datenübertragung
- Z-Wave: Niedrigere Datenübertragungsgeschwindigkeit (bis zu 100 kbit/s).
- Zigbee: Schnellere Übertragungsgeschwindigkeit (bis zu 250 kbit/s).
d) Energieverbrauch
Beide Technologien sind für batteriebetriebene Geräte geeignet, da sie sehr stromsparend arbeiten. Allerdings gilt Z-Wave als etwas energieeffizienter, insbesondere bei Sensoren.
e) Interoperabilität
- Z-Wave: Durch strikte Zertifizierungsanforderungen ist die Interoperabilität zwischen Geräten unterschiedlicher Hersteller garantiert.
- Zigbee: Die Interoperabilität kann bei Zigbee-Geräten problematisch sein, da nicht alle Hersteller dieselben Standards einhalten.
4. Welche Technologie passt zu Ihnen?
a) Wenn Stabilität und Reichweite wichtig sind: Z-Wave
Z-Wave ist die richtige Wahl, wenn Sie ein stabiles Netzwerk mit einer guten Reichweite und wenigen Störungen benötigen. Es eignet sich besonders für größere Häuser oder Installationen, bei denen sich viele Wände zwischen den Geräten befinden.
b) Wenn Sie Flexibilität und hohe Geschwindigkeit bevorzugen: Zigbee
Zigbee eignet sich besonders für große Netzwerke mit vielen Geräten. Wenn Sie viele smarte Leuchten, Sensoren und andere Geräte betreiben möchten und eine schnelle Datenübertragung wünschen, könnte Zigbee die bessere Wahl sein. Auch preislich ist Zigbee oft die günstigere Lösung.
5. Fazit:
Sowohl Z-Wave als auch Zigbee bieten leistungsstarke Lösungen zur Steuerung und Vernetzung von Smarthome-Geräten. Während Z-Wave mit besserer Reichweite und Interoperabilität punktet, bietet Zigbee höhere Geschwindigkeiten und unterstützt eine größere Anzahl an Geräten. Welcher Standard für Sie der richtige ist, hängt stark von Ihren individuellen Anforderungen, der Größe Ihres Hauses und der Art der Geräte ab, die Sie verwenden möchten.
